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Im Rahmen von Gesundheitstagen bietet es sich hervorragend an, die Beschäftigten das Thema Älterwerden „hautnah“ erleben zu lassen.

Zum einen können die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erleben, welche Veränderungen beim Älterwerden eintreten können, zum anderen ist erwünscht, dass die Teilnehmer/-innen dadurch ein Verständnis für ältere oder behinderte Kolleg(inn)en erlangen.

Wie funktioniert der Alterssimulationsanzug „Gert“?

Der Alterssimulationsanzug besteht aus verschiedenen Teilen, die über die Arbeitskleidung angezogen werden. Verschiedene Gewichte und Bandagen werden an Armen, Beinen und dem Rumpf befestigt, um damit die verminderte Kraft und Reaktionsfähigkeit zu simulieren. Denn im Alter lassen vor allem die maximale Kraft und die Fähigkeit für feinmotorische Leistungen nach. Außerdem vermindert sich die Reaktionsfähigkeit. Körperlichen Belastungen werden als anstrengend empfunden und man ermüdet schneller. Insbesondere fallen schnelle Bewegungen schwerer. Die Bandagen, die an den Gelenken befestigt sind, simulieren diese Bewegungseinschränkungen. Nun können die Testpersonen das Gehen und Treppensteigen, das Aufheben von kleinen Gegenständen vom Boden, aber auch feinmotorische Tätigkeiten wie das Sortieren von Münzen oder das Schreiben ausprobieren. Es ist ein komplexes Zusammenspiel von Sehnen, Bändern, Muskeln und Gelenkbewegungen notwendig, dass daraus normale, gleichmäßige Bewegungen entstehen können. Veränderungen in diesen Strukturen sind also die Ursache für die Beeinträchtigung von Bewegungsabläufen und Geschwindigkeit.   

Mit einer Spezialbrille wird der Seheindruck unscharf und weniger farbig. Die Beschäftigten können den Unterschied beim Lesen feststellen. Mit zunehmenden Alter kommt es zu Trübung und struktureller Veränderung in der Augenlinse, im Glaskörper und in der Hornhaut. Das einfallende Licht wird an den Trübungen gestreut, dadurch fühlen sich Betroffene leichter geblendet.    

Mit einem Gehörschutz wird die physiologische Veränderung des Hörens dargestellt. Hohe Töne werden weniger gut wahrgenommen und Umgebungsgeräusche erschweren das Verstehen.

Das Älterwerden ist natürlich individuell sehr unterschiedlich und alle beschriebenen Veränderungen müssen nicht bei jedem Mensch auf diese Weise eintreten. Da die Veränderungen meist schleichend sind, werden automatisch kompensatorische Strategien entwickelt und eine gefühlte Beeinträchtigung dadurch nicht unbedingt wahrgenommen. Nicht zu vergessen sind durchaus positive Veränderungen im Alter, wie zum Beispiel der Erfahrungszuwachs.

Was kann getan werden?

Um im Alter fit und leistungsfähig zu bleiben, ist individuelle Vorsorge, wie genug Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Erholung, entscheidend. Da es um die Erhaltung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit geht, sind auch die Betriebe gefragt. Ist der Arbeitsplatz ergonomisch passend eingerichtet? Weiß der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin, wie rückengerecht sein/ihr individuelles Verhalten ist? Hier können Ressourcen bereitgestellt werden, um altersunabhängig vorhandene Potentiale auszuschöpfen.

sr

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